Das verlängerte Wochenende über Christi Himmelfahrt nutzen die beiden YRCA-806-Crews von Thomas Funke und Andreas Gebert wieder für eine Regatta-Tour an den Starnberger See. Nachdem Andreas Gebert mit seinen beiden Vorschotern Stephan Epe und Martin Kraemer noch im vergangenen Jahr dieses Revier angesteuert hatten, ging für Thomas Funke und seine beiden Vorschoter Thorsten Stoel und Alex Henze eine fünfjährige „Starnberg-Pause“ zu Ende.
Wie immer startete der Konvoi der beiden 806-Gespanne am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt um 02.00 Uhr nachts ab YRCA. Auch dieses Mal verlief die Fahrt wieder reibungslos, sodass man um 10.00 Uhr im Segelverein Oberland Seeshaupt (SVOS) am Südende des Starnberger Sees eintraf. Dort wurden die Attendorner von ihrem langjährigen Segelkameraden Harry Renner, einem waschechten, kernigen Bayer und ebenfalls langjähriger 806-Segler, schon traditionell mit einem Weißwurst-Frühstück begrüßt.
Weißwurst und ein Helles mussten dabei über das schlechte Wetter im Alpenvorland hinwegtrösten. Denn während in ganz Deutschland und auch im Sauerland bestes Wetter herrschte, hing an der Alpennordseite ein kräftiges Regengebiet, so dass bei Dauerregen und 9 Grad Celsius das Kranen der Boote und das anschließende Aufriggen ganz sicherlich nicht vergnügungssteuerpflichtig waren.
Gegen 14.00 Uhr machten sich bei unveränderte Wetterlage die beiden 806 dann noch auf zur Süd- Nord-Durchquerung des Starnberger Sees, um die Boote für die am nächsten Tag stattfindende „Rund-Rosen-Insel-Regatta“ schon mal im Segel-Club Würmsee (SCW) in Starnberg zu parken. Begünstigt durch einen stetigen Wind aus West-Nordwest konnte der Transfer als Anlieger aber in nur zweieinhalb Stunden bewältigt werden. Im Clubhaus des SCW wussten die 806-Segler dann die wohlige Wirkung eines Potts heißen Kaffees mehr als zu schätzen.
An Christi Himmelfahrt hatte sich das Wetter dann wieder gebessert und der SCW richtet an diesem Tag die traditionelle „Rund-Rosen-Insel-Regatta“ als Yardstick-Wettfahrt aus, an der insgesamt 48 Boote in zwei Gruppen teilnahmen. Da der Wind auf Nord-Ost gedreht hatte, fand der Start um 11.30 Uhr als Vorwind-Start statt. Um ein Durcheinander an der Starlinie zu verhindern, hatte die Regatta-Leitung vorgegeben, dass die Spinnaker erst nach dem Startschuss gesetzt werden durften. Während der Großteil der anderen Crews hier eher zögerlich agierte, standen direkt nach dem Startsignal der blau-weiße Spi mit der Nummer G-467 (Team Funke) und der knallrote Spi mit der Nummer G-510 (Team Gebert) windgefüllt vor den beiden 806 und trieben diese nach Süden.
Dieser gute Start legte dann auch das Fundament dafür, dass beiden YRCA-Crews in der Gruppe Yardstickzahl über 100 bei 23 Startern die Plätze 1 (Team Funke) und Platz 2 (Team Gebert) belegten. In der Gesamtwertung von allen 48 Booten schaffte es das Team Funke auch auf das „Stockerl“ (Platz 3), während Team Gebert den auch noch hervorragenden Platz 6 belegte. Auf diesen Erfolg wurde anschließend im Clubhaus des SCW noch mit ein paar Hellen angestoßen.
Am Freitag nach Christi Himmelfahrt bleiben die 806 dann schon traditionell im Hafen und am sog. „Lieblingstag“ wird immer das Voralpenland erkundet. Dieses Mal wurden im Rahmen einer tollen Fahrrad-Tour unter der ortskundigen Führung des Attendorners Peter Ortmann, der in Geretsried ein Unternehmen betreibt, und seiner Freundin Tina Sauerländer einige der typisch-urigen bayrischen Biergärten aufgesucht.
Der SVOS richtete dann am Samstag und Sonntag (11. und 12. Mai) wieder den „Oberland-Schäkel“ für 806 und L-Boote aus. Während bei den L-Boote fast 20 Crews am Start waren, darunter auch die 276 mit dem dreimaligen Olympiasieger Jochen Schümann an Bord, war das Teilnehmerfeld bei den 806 mit sechs Booten doch leider sehr überschaubar.
Die Segelbedingungen waren aber prächtig und bei strahlend blauem Himmel und konstant drei Windstärken aus Nordwest wurden am Samstag drei Wettfahrten absolviert. Der Tag wurde durch ein Spanferkel-Essen aller Teilnehmer im SVOS abgerundet.
Am Sonntag sollte noch eine Wettfahrt stattfinden, aber der Wind wollte anfangs nicht so recht einsetzen. Nach gut zweistündiger Wartezeit setzte aber gegen 13.00 Uhr doch noch eine „wettfahrt-fähige“ Brise ein und die Regattaleitung hatte einen recht langen Kurs gesetzt.
Nach einer „Kabbelei“ am Start, bei der man leider den Kürzeren zog, konnte G-467 erst als fünftes Boot über die Linie gehen und hatte sich sogleich einen Rückstand eingefangen. Während sich die ersten vier 806 für einen Kurs zur A-Tonne über die rechte Seite entschied, ging Team Funke „all in“ und steuerte einen Kurs über die linke Regatta-Bahn, um dann auch als Erste die A-Tonne zu runden.
Am Ende dieser Wettfahrt musste sich das Team Funke nach hartem Kampf und unzähligen taktischen Manövern zwar sehr knapp dem Gesamtsieger Heiner Müller und Team geschlagen geben, während Team Gebert als Dritte die Ziellinie passierte. Aber diese Wettfahrt bot neben Sonne, Wind, Spannung und natürlich dem tollen Revier mit Alpenpanorama alles, was das Herz eines Seglers höherschlagen lässt.
Team Funke landete beim „Oberland-Schäkel“ in der Endabrechnung nach vier Wettfahrten auf Platz 2 und Team Gebert auf Platz 5.
Direkt nach der letzten Wettfahrt wurden dann wieder die Masten gelegt, die beiden 806 auf die Trailer gesetzt und vor dem langjährigen Mannschaftsquartier „Landgasthof Schöntag“ geparkt, wo dann mit Harry Renner und anderen 806-Segler noch auf die tolle „Starnberg-Tour 2024“ mit ihren vielen Erlebnissen angestoßen wurde. Entsprechend herzlich verlief dann auch die Verabschiedung und allen hofften, dass man sich in zwei Jahren wieder am Starnberger See trifft.
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